Frohe Weihnachten allerseits! Der Adventskalender wird immer dünner, der 24. Dezember nähert sich also mit großen Schritten. Wir sind in diesem Jahr überhaupt nicht aus der Ruhe zu bringen. Alle Weihnachtsaktivitäten konnten wir ganz entspannt in den letzten Wochen erledigen.
Unser Highlight bisher war die Beschaffung eines prächtigen Weihnachtsbaumes. Zum ersten Mal in unserem Leben haben wir die Sache selbst in die Hand genommen und sind Anfang dieser Woche in den Wald gefahren. Vorher musste ein bisschen Vorbereitung her:
1. Handsäge aus dem Dollar-Store für geschlagene 1,25 Dollar kaufen. Seile und eine Plane hatten wir schon im Kofferraum… man weiß ja nie.
2. Kostenlose Genehmigung zum Fällen von max. 3 Bäumen pro Familie online ausdrucken. Falls die Ordnungshüter einen anhalten, muss man die Genehmigung vorlegen, ansonsten gibt’s Stress.
3. “Crown Land” (= Staatsgut / öffentliches Land) auf der Landkarte finden. Nur dort darf gefällt werden, auch wenn es auf Privatgrundstücken oder gar Weihnachtsbaumschulen viel einfacher wäre 😉
Wir fuhren also prima gelaunt Richtung Skigebiet “Big White” los und waren zuversichtlich, eine Abzweigung zu finden, die direkt in öffentlichen Wald führte. So war es dann auch. Alles passte an diesem Tag… die Sonne schien, es schneite leicht und die bereits verschneite Umgebung war ein Traum. Wir sind so froh, diese richtig weiße Weihnachtszeit erleben zu dürfen. Jedenfalls bogen wir mit der TransPlunder in ein Waldgebiet ab, das steil bergauf ging, wo der Van schon nach ein paar Metern ins leichte Schlittern kam. Da half nur aussteigen und solange durch den Schnee stapfen bis ein williger Baum einem zu winkt. Auf dem Weg sahen wir die Überreste eines gejagten Tieres – Elch oder Bär und vermutlich illegal gejagt. Danach war es schon unheimlich in der Natur rumzulaufen. Aber die tapferen 3 Schneiderlein hatten ein Ziel vor Augen. Ein bisschen tiefer im Wald stand das Prachtstück plötzlich vor uns. Sofort wurde die hochwertige Qualitätssäge angesetzt und dabei fragte ich mich, was zuerst knickt…die Säge oder der Baumstamm 😉 Den Baum mussten wir sogar insgesamt zweimal kürzen, erst passte er nicht ins Auto und dann nicht ins Wohnzimmer. Zweimal fiel der Baum samt Qualitätshalterung aus hochwertigem Plastik für ganze 10 Dollar von Wal-Mart um, aber der Kreativmeister brachte, gemeinsam mit dem Chaosmeister (aka Snackmeister, wie er in der Kinderbetreuung neuerdings genannt wird), ein paar Schrauben an der Halterung an und schon war das Thema erledigt. Am Ende des Tages waren wir drei erschöpft und zugleich mega stolz auf unser Werk. Drei Tage später lesen wir einen neuen Aushang in unserem Condo, der darüber informiert, dass echte Weihnachtsbäume im gesamten Gebäudekomplex nicht erlaubt sind. Da sich ständig Aushänge mit irgendwelchen Hinweisen/Verboten im Aufzug befinden, werden wir diesen speziellen Aushang einfach mal überlesen 🙂 No hablo ingles. In unserer Gegend hier sind Kunsttannen total beliebt, da sie viel einfacher in der Handhabung sind.
Viele bunte Lichter und Weihnachtsfiguren gibt es in der Candy Cane Lane in Kelowna zu sehen. Diese Nachbarschaft hat sich zusammengeschlossen, um durch ihre beleuchteten Häuser Spenden für Bedürftige zu sammeln. Straßenbeleuchtung für einen guten Zweck, eine sehr gute Idee wie ich finde! Leider wurden ihnen einige Laser-Beleuchtungen vor kurzem geklaut; das ist ja total daneben.
Und jetzt, wie gewohnt, ein paar Impressionen aus der Okanagan-Region in der Weihnachtszeit.