Da wir jetzt sehr ländlich wohnen, beschäftigen wir uns auch stärker mit der Förderung der lokalen Obst- und Gemüsebauern. Wir haben so viele Obst- und Gemüsefelder und sonstige Bauernhöfe quasi vor der Tür, dass der Konsum frischer und lokaler Nahrungsmittel schon fast ein “Muss” ist. Die Ernte kann man direkt auf den Plantagen selber pflücken oder an kleinen Verkaufsständen am Straßenrand käuflich erwerben. Die andere gute Quelle sind die Wochenmärkte. Der Westbank Famers’ Market ist auf der Westseite und öffnet erst im Sommer. Und der traditionelle Kelowna Farmers’ und Crafters’ Market ist auf der Ostseite vom See. Dieser feiert in diesem Jahr sein 20 jähriges Bestehen; laut Infoflyer gibt es zum feierlichen Ereignis Ende Juni kostenlosen Kuchen, also nichts wie hin. Gerade ist Spargelsaison. In Deutschland wird sehr gern der weiße Spargel gegessen, was hier total unüblich ist. Auf dem Markt und in Geschäften findet man nur den grünen Spargel. Der schmeckt richtig lecker und ist knackfrisch.

Wen noch mehr interessiert, hier die Erntezeiten 2015 für ausgewählte Früchte in Okanagan Valley 😉
Kirschen: 01. Juli – 30. Aug
Pfirsiche: 25. Juli – 01. Sept
Äpfel: 01. Aug – 30. Okt
Weintrauben: Anfang Sept – Anfang Okt

 

Lokal essen heißt aber nicht, dass nur Obst und Gemüse auf den Teller kommt. Kanadier campen und grillen sehr gern. Zumindest ist das meine Annahme, denn auf fast jedem Balkon von unserem Condo steht ein fetter Gasgrill (Kohlegrill wäre etwas riskant beim kanadischen Baustil). Und die Hausbesitzer haben einen Gasgrill plus Wohnwagen oder Wohnmobil vor dem Haus zu stehen. Am Wochenende wird dann ordentlich viel Fleisch gegrillt und als Nachtisch werden anscheinend Marshmallows oder Popcorn auf dem Grill zubereitet. Diese beiden Produkte werden zurzeit in sämtlichen Geschäften in großen Mengen angeboten. Es gibt Riesenmarshmallows, die so hoch sind wie mein kleiner Finger und den Knallmais bekommt man im verschlossenen Alubehälter bereit zum Erhitzen auf dem Grill. Ein Rezept aus dem Netz besagt, dass eine Kombi aus geschmolzenen Marshmallows und Popcorn auch schmackhaft sein soll; das Ganze nennt sich “Marshmallow-Popcorn-Bälle”. Ganz verrückt wird die Mischung, wenn man die rosafarbenen “Tutti Frutti” Marshmallows mit dem Knallmais vermengt. Viel Spaß beim Ausprobieren 😉

Glücklicherweise hat unser Vermieter uns einen fantastischen Grill bereit gestellt. Wir grillen eh total gern und so gehören wir im Condo nicht zu den Außenseitern, die keinen Grill auf dem Balkon haben.

 

Wenn uns zwischendurch der kleine Hunger packt, greifen wir nicht zum Snickers. Nein, wir schnappen uns unser kleines 2 kg Erdnussbuttertöpfchen und unser 12 kg Haferflockensäckchen. So lässt sich die Zeit zwischen Mittag- und Abendessen gut überbrücken. Spaß beiseite: die Nahrungsmittel haben wir zwar in unserem Haushalt, aber nicht in der Größe. Da die Packungsgrößen problemlos im Supermarkt erhältlich sind, gehe ich davon aus, dass sie auch konsumiert werden. Nicht selten sieht man Familien mit drei Kindern auf den Straßen, da ergibt die Packungsgröße Sinn.

 Topf Erdnussbutter 2kg        Sack Haferflocken

 

Woran wir uns nicht wirklich gewöhnen können, ist das lokale, weiche Brot. Wenn man es in der Mitte zusammendrückt, kann man spüren, wie sich Daumen und Zeigefinger treffen. Keine Sorge, ich habe das nur ein einziges Mal im Supermarkt getestet 😉 Brot essen wir doch lieber im European Style. Eine schön harte Kruste auf Baguette oder Brot muss sein und auf ein monster-fluffiges Innenleben verzichten wir gern. Wie gut, dass es im fernen Kelowna die europäischen Freunde Baguette, Ciabatta und Roggenbrot gibt. Dank zwei spezialisierter Bäckereien können wir Sauerteigbrot und auch 100 % Roggenbrot kaufen. Ein dreifaches “Juhu” und “Hurra”!!!

Nahrungskunde: lokal essen

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